Das Spielen von Transpositionen wird leichter, wenn man sich vorstellt, man spiele einen anderen Schlüssel und vor einigen Noten hätten die Vorzeichen eine andere Bedeutung. Dann muss für jede Transposition bestimmt werden, welcher Schlüssel zu denken ist und welche Vorzeichen ihren Wert ändern.
Violin- Schlüssel | Sopran- Schlüssel | Mezzosopran- Schlüssel | Alt- Schlüssel | Tenor- Schlüssel | Bariton- Schlüssel | Bass- Schlüssel | |
Trans- positionen | C | E(s) | G | B/H | D | F | A |
A | C | E(s) | G | B/H | D | F | |
F | A | C | E(s) | G | B/H | D | |
D | F | A | C | E(s) | G | B/H | |
B/H | D | F | A | C | E(s) | G | |
G | B/H | D | F | A | C | E(s) | |
E(s) | G | B/H | D | F | A | C |
Die Tabelle ist so zu lesen:
Um zu bestimmen, welcher Schlüssel der A-Transposition des Violinschlüssels entspricht, wird die Zeile gesucht, in der unter dem Violinschlüssel das A steht. Das ist die zweite Zeile. Dann wird in dieser Zeile das C gesucht. Das steht hier unter dem Sopran-Schlüssel. Die A-Transposition im Violinschlüssel entspricht also dem Sopranschlüssel.
Die Schlüssel steigen in Terzen ab, die Transpositionen in Terzen auf. Deswegen bleibt für eine Zeile die Zuordnung von Linien bzw. Zwischenräumen zu Stammtönen gleich.
Aus dieser Tabelle wird ersichtlich, dass die erste und letzte Zeile, also die klingende Notation des Violin- und des Bassschlüssels vorausgesetzt werden können. Die vierte und fünfte Zeile müssen wegen des Alt- und des Tenorschlüssels gelernt werden. Die zweite und dritte wegen der A- und der F-Transposition des Violinschlüssels. Am wenigsten gebräuchlich scheint die sechste Zeile mit dem Baritonschlüssel, der G-Transposition des Violinschlüssels und des E- bzw. Es-Transposition des Bassschlüssels. Hier muss am meisten geübt werden, da das Erlernen durch Routine am wenigsten wahrscheinlich ist.
Mozart, Klavierkonzert K 482, 1. Satz |
Häufig lassen sich auch die Vorzeichen übertragen, aber nicht immer. Manchmal müssen sie durch andere Vorzeichen ersetzt werden, z. B. hier:
Mozart, Sinfonia concertante K 297b, 1. Satz, Takt 404 |
An den Stellen, die mit dem Stern markiert sind, müssen die Vorzeichen ersetzt werden. Das notierte gis muss als h gespielt werden, also nicht als schwarze Taste. Das Auflösungszeichen vor dem g bedeutet dagegen, dass b gespielt werden muss, also keine weiße Taste, wie man wegen des Auflösungszeichens erwarten würde.
Um transponierte Stimmen mit Hilfe der Schlüssel-Substitution spielen zu können, muss man wissen, wie die Vorzeichen ersetzt werden. Das Prinzip wird im folgenden Notenbeispiel deutlich:
Die Töne sind im Quintenzirkel angeordnet. Ihre Farbe entspricht dem Vorzeichen. Töne mit einem B sind rot, mit einem Auflösungszeichen sind blau und mit einem Kreuz sind grün. Die Vorzeichen bleiben an den Stellen gleich, an denen Töne gleicher Farbe übereinander stehen. Bei den anderen Tönen müssen die Vorzeichen bei der Transposition geändert werden. Die erklingenden Töne b, es und as, also die Töne der Vorzeichen von Es-Dur, werden durch Stammtöne - also Töne mit Auflösungszeichen - notiert, nämlich g, c und f. Das erklingende h, e, und a wird durch Töne mit Kreuz notiert, nämlich gis, cis und fis. Das sind die Töne der Vorzeichen von A-Dur.
Diese Beobachtung kann verallgemeinert werden.
Bei einer Transposition "in T" gilt:
Die klingenden Töne der Vorzeichen von T-Dur werden mit Auflösungszeichen notiert.
Die klingenden aufgelösten Töne der Vorzeichen von T-Dur werden als Töne mit den Vorzeichen derjenigen Tonart notiert, die genauso viele Vorzeichen hat wie T-Dur, aber die andere Sorte, also Kreuze statt Bes oder umgekehrt.